Unabhängiges Gutachten für das Chemnitztalviadukt!
Bei der öffentlichen Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses am 23.06. stellte die Deutsche Bahn und die von ihr beauftragten Architekturbüros den aktuellen Ergebnisstand der Variantenprüfung für das Chemnitztalviadukt an der Annaberger Straße dar. Neben den regulären Ausschussmitgliedern hatten sich auch zahlreiche Befürworter des Brückenerhalts eingefunden.
Im Ergebnis der Prüfung – Abriss versus Erhalt – zeigten sich deutliche Meinungsverschiedenheiten in der Expertenrunde. Insbesondere das Büro Lorenz & Co. brachte Einwände gegen die vorgestellten Ergebnisse vor. So seien die Gründungs- als auch Belastungsberechnungen des Bauwerkes zu einseitig vorgenommen worden. Als Ergebnis daraus seien die Kosten für den Erhalt zu hoch berechnet und die Kosten für den Neubau aus eben jenen Gründen zu niedrig.
Über den Neubau der Brücke wurde schon 2003 beraten. Damals war aufgrund der technischen Möglichkeiten an einen Erhalt des Viadukts nicht zu denken. Der finanzielle Aufwand für die Rekonstruktionsmaßnahmen war im Gegensatz zu heute nicht abbildbar.
„Die Grundlagen haben sich seit 2003 entschieden geändert. Es gibt eine machbare Alternative zum Abriss! Es ist jetzt wichtig ein umfassendes, unabhängiges Gutachten zu erstellen. Für die mitteldeutsche Bau-, Industrie- und Ingenieurskultur wäre der Abriss des Viadukts ein großer Verlust. In Chemnitz muss zukünftig der Erhalt der wenigen, verbliebenen, historischen Bauten im Vordergrund stehen. Daher danke ich auch insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern, die sich in diesem Sinne immer stärker in Initiativen und Vereinen für ihre Stadt engagieren!“