Das Ende ist doch (noch) nicht nah!
Die Niederlande haben gewählt, Europa atmet auf. Der rechtspopulistische Gottseibeiuns Geert Wilders hat sein Ziel nicht erreicht, mit seiner Ein-Mann-Partei PVV stärkste Kraft zu werden, und damit den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg des Rechtspopulismus in Europa fortzusetzen.
Wir können aus dieser Wahl viel lernen. Erstens: Wir dürfen nicht bei jeder Wahl in Europa, bei der politische Extremisten antreten, wie die Rehe in die Scheinwerfer des politischen Weltuntergangs starren. Dass die Niederlande tatsächlich aus der EU austreten wollen würden, war wahrscheinlich von Anfang an ein Hirngespinst; der Wahlausgang hat gezeigt, wie heterogen das politische Spektrum in den Niederlanden ist. Und kaum ein Niederländer hat Interesse daran, sein Land wirtschaftlichen und politischen Selbstmord begehen zu lassen. Zweitens: Mark Rutte hat Geert Wilders kühl, hart und besonnen demontiert. Das geht also auch. Im Detail kann man sich sicher trefflich streiten, aber zweifellos hat Mark Rutte u.a. mit seiner konsequenten Reaktion auf die türkischen Provokationen gepunktet. Drittens: Wir hätten den Niederländern von Anfang an größere politische Klugheit zutrauen können.
Bitter aber: Der Totalabsturz der Sozialdemokraten. Hier bin ich gespannt auf weitere Analysen.