Vorsicht vor den „Jungen rechten Wilden“
Der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat wieder einmal unter Beweis gestellt, wie gut sich Zynismus und Populismus miteinander vertragen. Seine unsägliche Behauptung, dass jeder Mensch, der Hartz IV beziehe, „das, was er zum Leben braucht“ habe, war bestenfalls undurchdacht, schlimmstenfalls herablassend, vor allem aber grundsätzlich falsch. Unterstützung bekam er dennoch und zwar von Alexander Dobrindt, der überflüssigerweise auch gleich darauf hinwies, dass jemand, der arbeite, mehr Geld zur Verfügung haben müsse als ein Arbeitsloser. Und auch der selbsternannt „smarte“ Christian Lindner sprang Jens Spahn sofort treuherzig zur Seite. Dobrindt, Spahn und Lindner sind ein Trio, das man nicht unterschätzen sollte. Alle drei treten gerne mit konservativen, nicht selten auch populistischen Thesen in Erscheinung und finden Gefallen daran, sich als rebellische Querdenker zu inszenieren. Ganz offen bekunden sie gegenseitige Sympathie, die angesichts ihrer inhaltlichen Nähe und ihrem politischen Ehrgeiz auch kaum überrascht. Gut möglich, dass das Trio die Keimzelle einer neuen konservativen Konstellation ist, die in Deutschland sicher mehrheitsfähig sein könnte.