Forum „Zahn- und Mundgesundheit Deutschland“
Zu meinen Berichterstatter- und Verantwortlichkeitsthemen im Europa-Ausschuss gehört neben Sicherheit, Verteidigung und Verkehr auch der große Komplex Gesundheit. Und somit auch die Zahngesundheit.
Am 20. Oktober nahm ich daher an einer Veranstaltung des Forums „Zahn- und Mundgesundheit Deutschland“ teil. Gemeinsam mit Vertretern der Bundeszahnärztekammer, Wissenschaftlern und Vertreterinnen aus dem industriellen Umfeld diskutierten wir über niederschwellige Präventionsangebote zur Kariesprophylaxe und ganz konkret über den Einsatz von fluoridiertem Speisesalz. Weniger als ein Prozent aller Erwachsenen in Deutschland hat ein kariesfreies Gebiss. 80 Prozent der über 35-Jährigen sind von Entzündungen von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat betroffen.
Zahngesundheit bei jedem zehnten Kind gefährdet
Frühkindliche Karies stellt für die Zahnmedizin in Deutschland ein ernst zu nehmendes Problem dar. Während Karies bei Jugendlichen und Erwachsenen rückläufig ist, hat die frühkindliche Karies in den vergangenen Jahren eher zugenommen. Jedes zehnte Kleinkind, in sozial schwachen Familien sogar jedes dritte, leidet darunter.
Ansinnen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Forums war es, Möglichkeiten aufzuzeigen und zu diskutieren, die den Kariesbefall, besonders in sozial schwachen Familien, unkompliziert und kostengünstig verringern können. Bei der Prävention kann der Einsatz von Fluoriden im Speisesalz den Kariesbefall deutlich reduzieren. Nun will natürlich niemand den Verbrauch von Speisesalz weiter erhöhen – aber der Einsatz von bzw. der Ersatz durch fluoridiertes Speisesalz in der Gemeinschaftsverpflegung, wie etwa in Kantinen, ist eine Möglichkeit. In der Schweiz wird beispielsweise auch dieses Salz generell in Bäckereien eingesetzt. Die entsprechende Zulassung von Fluorid dauerhaft zu gestalten ist allerdings innerhalb der Europäischen Union nicht ganz einfach. Bisher muss der Zusatz von Fluoriden in Deutschland in regelmäßigen Abständen durch komplizierte Genehmigungsverfahren beantragt werden. Hier gilt es anzusetzen.
Weiterführende Links zum Thema: https://www.forumzahnundmundgesundheit.de/index.htm