Am Rande notiert: Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag

Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag

Es gibt manchmal Situationen, in denen man weiß, dass die eigene Kompetenz nicht ausreicht, um sie richtig einzuschätzen. Auch im Bundestag ist niemand Fachmann oder -frau für alles, sondern man braucht stets beratende Unterstützung. Ich gebe auch gerne zu, dass ich nicht allwissend bin und lieber erstmal mit gut informierten Leuten spreche, bevor ich über ein Projekt berate oder entscheide. Zum Glück gibt es im Bundestag viele Möglichkeiten, die Meinung von versierten Fachleuten einzuholen. Eine davon findet sich im Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), das in Berlin nahe dem Hackeschen Markt ansässig ist.

Das TAB wird seit seiner Gründung im Jahr 1990 vom Karlsruher Institut für Technologie betrieben und arbeitet auf der Basis eines Vertrags mit dem Bundestag als Auftraggeber. Es definiert sich als „selbstständige wissenschaftliche Einrichtung, die den Deutschen Bundestag und seine Ausschüsse in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät“. Eine ziemlich umfangreiche Aufgabe, wie sich auch an den bisher 160 abgeschlossenen Untersuchungen zeigt. Ob zu Energie und Umwelt, Technik, Gesellschaft oder Bio- und Medizintechnologie – beim TAB gibt es gut ausgebildete Ansprechpartner, die zu diesen Themen recherchieren und eine Einschätzung zur Entwicklung technischer Innovationen abgeben.

Verantwortlich dafür, welche Untersuchungsgegenstände der Bundestag an das TAB in Auftrag gibt, ist der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Die Anregungen dafür kommen aber aus allen Fraktionen und Fachausschüssen. Anschließend werden die Untersuchungsergebnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TAB zunächst den Fachausschüssen vorgelegt, ehe sie als Arbeitsbericht publiziert werden. Wen die Arbeit des TAB interessiert: Zweimal jährlich erscheint kostenlos der TAB-Brief, in dem die Zwischen- und Endergebnisse der aktuellen Untersuchungen nachvollzogen werden können. Wie sinnvoll und wichtig diese Arbeit für den politischen Betrieb geworden ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Haushaltsmittel für das TAB am 1. Januar 2017 um 25 % aufgestockt wurden.

(Bild: Deutscher Bundestag/Thomas Trutschel/photothek.net. Bildbeschreibung: 25 Jahre wissenschaftliche Politikberatung Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag; Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter TAB, Karlsruher Institut für Technologie, beim Deutschen Bundestag TAB, Karlsruher Institut für Technologie, bei seiner Rede.)