In den letzten Wochen und Monaten ging es im Wahlkampf für alle demokratischen Parteien darum, die eigenen Inhalte zu vermitteln. Es ging aber auch darum deutlich zu machen, dass der Populismus der AfD keine Antworten für unser Land und unsere Gesellschaft bereithält. Das Mittel dazu waren unzählige Gespräche – am Wahlstand, in Vereinen, in Kneipen, an Werkbank und Schreibtisch sowie im Freundes- und Bekanntenkreis. Auch wenn es manchmal ermüdend war und die populistische Rechte dennoch 27,5 Prozent der Bürger erreicht hat– diese Gespräche waren wichtig. Denn Zuhören und Inhalte vermitteln gehört zur Politik.
Zur Politik gehört aber auch Handeln und Liefern, einen Gestaltungsanspruch ausbilden und nicht nur verhindern wollen. Das ist, was der Wähler von uns erwartet: gute Politik für unser Land, unsere Städte und Kommunen. Daran müssen wir nun arbeiten. Nur mit Sonntagsreden und moralischer Überzeugungsarbeit werden wir der AfD nicht das Wasser abgraben.
Eine Regierungsbeteiligung darf dabei nicht nur aus der Not heraus verfolgt werden, sondern mit Lust auf gute Ergebnisse und Freude an Politik. In einer Kenia-Koalition werden dabei alle Beteiligten den Mut zum Streit und zur Auseinandersetzung brauchen – gerade bei schwierigen Problemen. In fairen Maßen gehört das in einer Demokratie auch zwischen Koalitionspartnern dazu, ist kein Zeichen Instabilität sondern von politischer Reife.
Das heißt für uns Sozialdemokraten, dass wir unsere Inhalte mit Stolz, Leidenschaft und nicht zuletzt mit Zuversicht und Freude verfolgen müssen – mit Selbstvertrauen und frohem Mut.
Das wird dann unser bestes Argument gegen die Populisten bei kommenden Wahlen sein.