Frank-Walter Steinmeier hat meiner Meinung nach mit seinen Äußerungen zu den NATO-Manövern Recht!
Frank-Walter Steinmeier musste nach seinen jüngsten kritischen Äußerungen zu den NATO-Manövern in Osteuropa gehörig Prügel einstecken, und es brach allenthalben darüber dasjenige Kriegsgeheul und Säbelrasseln los, das Frank-Walter bei der NATO in Osteuropa verortet hatte.
Ich glaube aber, dass er Recht hat. Ja, wir stehen zu unseren Bündnisverpflichtungen in der NATO und gegenüber den verbündeten osteuropäischen Staaten. Ja, es ist verständlich, wenn diese Staaten (insbesondere Balten und Polen) aus historischer Erfahrung die aggressive Politik Russlands mit höchstem Misstrauen, ja mit Angst verfolgen. Ja, es war Russland, das in den letzten zwei Jahren damit begonnen hat, seine Interessen mit Gewalt (auf der Krim, in der Ukraine, in Syrien) oder mit gefährlichen Drohgebärden, nämlich mit Cyberangriffen oder waghalsigen Machtdemonstrationen in oder an fremden Lufträumen, zu behaupten oder durchzusetzen.
Aber es ist meiner Ansicht nach wenig hilfreich, demgegenüber nun eine martialische Drohkulisse aufzubauen. Im Ernstfall würde sich Putin nicht von theatralischen Manövern einer Allianz abhalten lassen, die bis vor kurzer Zeit noch im Modus der 90er Jahre war.
Wenn es ernst werden sollte, müssen sich die Osteuropäer auf uns verlassen können, keine Frage. Aber jetzt brauchen wir besonnene, ruhige Kommunikation und stets das Bemühen um Kooperation und Dialog. Es ist nämlich die Psychologie, die Kriege beginnen lässt.
Mehr Informationen zu Frank-Walter Steinmeier finden Sie auf seiner Homepage.
(Bild: (c) Bundesregierung/Steffen Kugler)